Zwergfledermaus - Serengeti Stiftung

Zwergfledermaus

(Pipistrellus pipistrellus)

 

Zwergfledermaus

Zwergfledermaus bei einer Zwischenlandung auf einem weißen Tuch

Verwandtschaft:

Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)

Familie: Glattnasen(Vespertilionoidea)

 

Gefährdungsstatus:

Rote Liste*: gefährdet

 

Größe & Gewicht:

Kopf-Rumpf-Länge: 3,5 cm bis 5 cm

Flügelspannweite: 18 cm bis 24 cm

Gewicht: 3,5 g bis 8 g

 

Lebensraum

Sommerquartier: Gebäudespalten; Winterquartier: unterirdische Hohlräume (Höhlen, Keller) in fast ganz Europa

 

Nahrung:

Insekten, wie Mücken, Köcherfliegen oder Zuckmücken

 

Sozialverhalten:

Die Zwergfledermaus hat ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Für die Jungenaufzucht schließen sich zwischen 20 und 250 Zwergfledermäuse zu sogenannten Wochenstuben zusammen, die teilweise auch mit anderen Fledermausarten geteilt werden. Männliche Zwergfledermäuse sind in dieser Zeit als Einzelgänger unterwegs. Für den Winterschlaf werden feste Schlafplätze aufgesucht, in denen beide Geschlechter wieder gemeinsam vorkommen.

 

Fortpflanzung:

Die Paarungszeit der Zwergfledermäuse ist von Herbst bis Frühjahr. Wie bei den meisten anderen Fledermausarten kann es auch im Winterquartier noch zur Paarung kommen. Die embryonale Entwicklung beginnt verzögert, nach einer Keimruhe, im Frühjahr. Zwischen Mitte Juni und Anfang Juli bringen die Fledermäuse ihren Nachwuchs zur Welt. Die Aufzucht der Jungtiere dauert etwa vier Wochen.

 

Besonderheiten:

Die Zwergfledermaus ist neben der Mückenfledermaus die kleinste Art in Deutschland. Mit abgeklappten Flügeln passen sie in eine Streichholzschachtel und wiegen nicht mehr als drei Zuckerwürfel. Sie gelten als ortstreu. Sommer- und Winterquartier dieser Fledermäuse liegen maximal 20 km auseinander. Während der Jagd fliegen Zwergfledermäuse regelmäßig feste Flugbahnen ab. Dabei lässt sich diese Art vor allem an Gewässern sehr gut beobachten. Sie jagen in 3 m bis 5 m Flughöhe und sind sehr gut an ihrer geringen Größe und dem unruhigen Flug zu erkennen. Trotz ihrer geringen Größe erbeuten sie pro Nacht bis zu 4.000 Zuckmücken, bis zu einem Drittel ihres eigenen Körpergewichtes.

 

 

*Niedersächsische Rote Liste, herausgegeben vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz)