Kleine Tiere mit großen Aufgaben - Serengeti Stiftung

Kleine Tiere mit großen Aufgaben

 

In Deutschland gibt es etwa 30.000 unterschiedliche Insektenarten. Ein Großteil dieser oft, sehr kleinen Tiere, wird von uns Menschen gar nicht bewusst wahrgenommen. Der andere Teil wird hingegen als lästige Störenfriede angesehen. Dabei sind Insekten, mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen, für die Natur und für uns Menschen unentbehrlich. Für viele Tiergruppen, wie zum Beispiel Amphibien, Reptilien, Fledermäuse und Vögel, stellen Insekten die Hauptnahrungsquelle dar. In den letzten Jahren ist das Insektensterben einer der wichtigsten Gründe für die Bestandsrückgänge bei diesen Tiergruppen. Andere Insekten wie die Florfliege, Marienkäfer oder Totengräberkäfer erfüllen wichtige regulatorische Aufgaben, wie die Beseitigung von abgestorbenen Tier- und Pflanzenresten oder das Fressen von Schädlingen, wie Blattläusen und Milben. Die wohl bekannteste Funktion von Insekten ist aber die Bestäubung von Pflanzen. Hier ist die in komplexen Staaten lebende Honigbiene der bekannteste Vertreter. Auch ihre meist solitärlebenden Verwandten, die sogenannten Wildbienen, spielen eine wichtige Rolle. Während Honigbienen ihren Stock erst ab 12°C verlassen, sind Wildbienen auch bei schlechterem Wetter unterwegs. Im Frühjahr, zur Zeit der Obstblüte, sind die Landwirte auf die Wildbienen angewiesen. Zusätzlich sind Arten wie Schmetterlinge, Käfer und Fliegen ebenfalls wichtige Bestäuber. Damit ist die Insektenvielfalt nicht nur ein unerlässlicher Bestandteil der Natur, sondern auch für die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmittel unverzichtbar.

 

Honigbiene bei der Nektarsuche

Artenreiche Wildblumenwiese

Bläuling auf einem Kleeblatt

Die Anzahl der Insekten ist so niedrig wie nie zuvor. In den letzten Jahren ist der Insektenbestand um 80% zurückgegangen. Von den 560 in Deutschland lebenden Wildbienenarten werden bereits über 60 % auf der Roten Liste für bedrohte Tiere geführt. Weitere 13 % sind bereits ausgestorben. Die Gründe für den starken Insektenrückgang sind vielfältig und liegen hauptsächlich bei der intensiven Landwirtschaft. Durch den Anbau von Monokulturen und der starken Düngung, gibt es kaum noch artenreiche Grünflächen auf denen die Insekten optimale Lebensbedingungen vorfinden. Jährlich werden in Deutschland etwa 15.000 t Herbizide ausgebracht. Dadurch werden Insekten nicht nur Nahrungsquellen, sondern auch Nistplätze und Winterquartiere genommen.

 

Insektenhotel

Insektenhotel mit Ersatzquartieren für verschiedene Insektenarten

Die Serengeti-Park Stiftung engagiert sich für den Schutz der Insekten. Mit Hilfe von Ersatzquartieren, sogenannten Insektenhotels, bietet die Stiftung vielen, verschiedensten Arten einen Platz zum Nisten und Überwintern. Durch das Anlegen von naturnahen Wildblumenwiesen werden artenreiche Grünflächen geschaffen, die für viele Insekten ein wichtiges Biotop darstellen. Die größte Fläche die wir für die Insekten umgestaltet haben liegt in der Umgebung der Gemeinde Schneeren, bei Neustadt am Rübenberge. Knapp 2 ha Ackerfläche wurden in eine artenreiche Blühwiese umgestaltet, um auf diese Weise zahlreichen Insekten einen neuen Lebensraum zu bieten. Gerade in der intensiv genutzten Agrarlandschaft sind solche Wiesen ein wichtiger Bestandteil und Rückzugsorte für Insekten und viele andere Tierarten, die in den artenarmen Monokulturen nicht genügen Nahrung- und Brutplätze finden.

Durch das Anbringen von Insektenhotels kann jeder seinen Beitrag zum Schutz der heimischen Wildbienen leisten. Diese Ersatzquartiere lassen sich ohne großen Aufwand selber zusammen bauen. Hier finden Sie eine Bauanleitung, die Sie sich als PDF herunterladen können.

 

 

Die Bauanleitung finden Sie hier!