Geparde, die bedrohten Sprinter Afrikas - Serengeti Stiftung

Geparde, die bedrohten Sprinter Afrikas

 

Geparde während einer Jagdpause

Gepard während einer Jagdpause

Während des 19. Jahrhundert bewohnten über 100.000 Geparde die Steppen und Graslandschaften Afrikas und Asiens. Im Laufe des letzten Jahrhunderts ist die Gepardenpopulation um mehr als 85 % zurückgegangen. Heute sind diese faszinierenden Katzen bereits in über 20 Länder ausgestorben. Aus diesem Grund wird der Gepard auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft.

 

Zwei junge Geparde

Zwei junge Gepardenmännchen

Während Löwen und Leoparden meistens eher in Reservaten anzutreffen sind, leben etwa 90% der Geparde außerhalb von Schutzgebieten. Dadurch liegen die Jagdreviere der Geparde oft in dem für die Viehhaltung genutzten Farmland. Obwohl es dort ausreichend natürliche Beutetiere, wie zum Beispiel Gazellen oder Hasen gibt, sehen viele Farmer die Geparde als eine große Bedrohung für ihre Viehherden an. Dieser sogenannte Mensch-Wildtier-Konflikt stellt eine zentrale Gefahr für die Geparde dar. Die Farmer versuchen die Geparde von ihren Tieren fern zu halten, indem sie die Katzen wahllos jagen oder versuchen sie mit Fallen zu fangen, um sie anschließend zu töten. Dabei wird durch wissenschaftliche Studien belegt, dass der Verlust von Nutzvieh durch Raubtiere minimal ist, da diese ausreichend andere Beutetiere finden.

 

In einigen Ländern symbolisieren Geparde Reichtum und Macht, weshalb die Katzen dort als ein Statussymbol angesehen werden. Auf Grund dessen sind Geparde in diesen Kulturen beliebte Haustiere. Wilderer fangen die Jungtiere ein und verkaufen diese dann illegal weiter. Dabei gehen die Wilderer nicht zimperlich vor. Im Durchschnitt überlebt den Transport nur einer von sechs Gepardenwelpen.

 

Kangal mit Jungtieren

Die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) setzt sich seit über 30 Jahren für den Schutz bedrohter Tierarten und den Erhalt ihres Lebensraumes ein. Im Rahmen ihres Schutzprojektes setzt die AGA auf unterschiedliche Ansätze, um den Mensch-Wildtier-Konflikt zu lösen. Ein wichtiger Punkt ist der direkte Schutz der Viehherden. Die AGA finanziert die Zucht und Ausbildung von speziellen Herdenschutzhunden. Dabei handelt es um den Kangal, ein türkischer Herdenschutzhund, der bereits seit dem 12. Jahrhundert zum Schutz von Viehherden eingesetzt wird. Dabei sollen die Hunde keine Geparde angreifen. Durch ihre Anwesenheit und ihr Gebell werden die Katzen vergrämt. Auch andere Raubtiere wie Leoparden oder Paviane werden durch die Kangale ferngehalten. Zusätzlich erhalten die Farmer eine Schulung zum Thema Herdenschutz und eine Einführung in die „Geparden-freundliche“ Nutztierhaltung. Außerdem haben sie die Möglichkeit an weiterführenden Kursen und Seminaren teilnehmen.

 

Kangal in einer Ziegenherde

Neben der Ausbildung der Herdenschutzhunde engagiert sich die AGA auch für die Pflege und Aufzucht von beschlagnahmten Geparden. Oft müssen Tiere, die von Schmugglern oder aus illegalen Haltungen beschlagnahmt wurden, medizinisch versorgt werden. Wenn möglich, werden diese Tiere anschließend wieder in die freie Wildbahn entlassen.

 

Die Serengeti-Park Stiftung unterstützt die Arbeit der Aktionsgemeinschaft Artenschutz und fördert die Zucht und Ausbildung der Kangale, deren medizinische Versorgung sowie die fachliche Anleitung der Farmer.

Neben den Konflikten mit den Menschen, haben die Geparde mit einer weiteren Problematik zu kämpfen. Sie brauchen für die Jagd freie Savannenlandschaften. Durch die zunehmende Verbuschung werden diese offenen Flächen selten und das Jagdgebiet der Sprinter wird kleiner.

 

Gepard mit Augenverletzung Bild: CCF

Immer häufiger werden Tiere mit Verletzungen beobachtet. Die durch die Dornenbüsche Verursachten Wunden konzentrieren sich auf den Kopf- und Augenbereich Teilweise so schlimm, dass die Katzen erblinden. Deswegen unterstützt die Serengeti-Park Stiftung in Kooperation mit der Aktionsgemeinschaft Artenschutz ein Projekt der Cheetah Conservation Foundation, das Bushblockprojekt. Sie ernten Dornenbüsche, trocknen und pressen sie in feste Holzbriketts zusammen. Diese werden dann für Heiz-, Koch- oder Grillzwecke vermarktet. Das Projekt schützt auf vielfacher Weise den Lebensraum der Geparde. Durch die Ernte des Dornenbusches, wird der Verbuschung der Savanne entgegengewirkt, die als Lebensraum für den Gepard unablässig ist. Des Weiteren werden durch den Verkauf der Holzbriketts Gelder akquiriert, sodass diese sinnvoll für den Erhalt des Lebensraumes eingesetzt werden können.

 

 

Kooperationspartner: